Öffnungszeiten:

Besuchstermine bitte
nach Vereinbarung

Tel.: 08504/9566694
Mobil.: 0151/20175274
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Innenhälterung für Koi

Erstellt am 04.12.2013

"Mit einer Innenhälterung habe ich im Winter keine Probleme mit den Koi". 

Leider zeigt sich bei vielen, das sie mit einer Innenhälterung im ersten Jahr, sogar mehr Probleme mit den Koi haben, wie früher bei der Überwinterung im Teich.
Diese Probleme  währen jedoch leicht zu vermeiden gewesen, wenn die Innenhälterung als das gesehen worden währe, als was es gedacht gewesen ist.

     "Eine Überwinterung der Koi bei erträglicheren und konstanteren Wassertemperaturen als im Teich."

Der Grundgedanke ist ja eigentlich lediglich, den Koi eine angenehmere Überwinterungstemperatur zu bieten und dadurch die Risiken, der Überwinterung im Teich, zu vermeiden. In der Innenhälterung, die für eine Überwinterung der Koi gedacht ist, muß auch keine hohe Wassertemperatur vorhanden sein, 8-10°C sind völlig ausreichend. Ein Filter sollte jedoch vorhanden sein um die "sichtbaren" Ausscheidungen , den Kot der Koi, zu entfernen. Eine funktionierende Filter-Biologie, wie im Freiland-Teich ab 18°C Wassertemperatur, wird sich in der Innenhälterung, bei diesen 8-10°C, nicht bilden, auch nicht bei 12 oder 15°C.
Hier ist jedoch bereits die Hauptursache der meisten Probleme mit den Koi, in der !nnenhälterung, genannt. Bei den meisten ist keine Wassertemperatur vorhanden die eine optimale Bio-Filter-Leistung ermöglichen würde, auch wenn der gleiche Filter verwendet wird der auch für den Teich verwendet wurde. Bei diesen Wassertemperaturen funktioniert die biologische Reinigung nur sehr "eingeschränkt", bzw. überhaupt nicht, nur die Entfernung des anfallenden sichtbaren Schmutzes würde funktionieren.
Die Koi wurden jedoch im Teich noch gut gefüttert und werden auch in der Innenhälterung weiterhin gut gefüttert, da sie hier wieder "fitter" sind wie im Teich. Allerdings die Wasserwechsel-Intervalle werden, wenn überhaupt, wie im Teich gemacht. Während jedoch der Teich ein Vollumen von zB. 20 000 Liter hat kommen in der Innenhälterung gerade mal zB. 5 000 Liter zusammen.
Durch die größere Wassermenge im Teich und die gute Bio-Filter-Leistung bei "warmen" Wasser,  ergab sich eine längere "Standzeit" zwischen den Wasserwechseln, während in der Innenhälterung bereits ca. 3-5 Tage nach dem Einsetzen der Koi, der Ammonium-Wert zu steigen beginnt. Innerhalb kurzer Zeit steigt der Ammonium-Wert in den gefährlichen Bereich, der immer Langzeitschäden bei den Koi verursacht.
Ammonium ist nunmal die erste Stufe der Nitrifizierung und wird durch die Zersetzung von organischem Material sowie durch die Koi produziert. Über 70% ihres Ammoniums geben die Koi über ihre Kiemen an das Wasser ab, auch wenn sie nichts gefressen haben geben unsere Fische Ammonium ab. Wenn der Ammoniumwert des Wassers steigt wird es für die Koi schwerer das eigene Ammonium abzugeben.
Kiemenschäden (Kiemennekrosen) sind eine Folge von sollchen "Szenarien" die verstärkt bei hohen Ammoniumwerten entstehen können, vor allem bei einem erhöhten Ph-Wert. "Veräzte" Kiemenbereiche werden sich nicht mehr regenrieren und sorgen daher immer für Problemen mit diesen Koi, da durch die verringerte Kiemenfläche auch die Sauerstoff-Aufnahme aus dem Wasser sinkt. Streß durch Parasiten sowie durch Algenblüte, mit den Folgen von Ph-Schwankungen und fallendem und steigendem Sauerstoffgehalt des Teichwassers, führt bei vielen  dieser Koi, die eine hohe Ammonium-Belastung scheinbar ohne Schäden überlebt haben, gerade im Teich wenn sie eigentlich wieder im optimalen Umfeld sind, zum plötzlichen Verlust.

Für die Überwinterung von Koi empfehle ich daher lediglich die "kalte" Hälterung in einer Innenhälterung. Die Koi sollen und brauchen in der Innenhälterung nicht zu wachsen, dazu sind die meisten Anlagen viel zu klein und der Besatz ist auch zu hoch. Es geht darum die Koi bei einer angenehmeren Wassertemperatur, wie im Teich, zu überwintern. 8-10°C ist für Koi sehr angenehm, im Vergleich zu 3-4°C im Teich. Bei dieser kalten Überwinterung wird auch nur wenig, mit leicht verdaulichem Winterfutter, gefüttert, was von den Koi auch ohne weiteres verdaut werden kann. Wasserwechsel müßen gemacht werden. Anzuraten ist auch, das die Koi beim Einsetzen in die Hälterung, auf Parasiten kontrolliert und wenn nötig behandelt werden. Bedingt durch das kleinere Wasservolumen, mit einer hohen Anzahl an "Wirten", würden sich die Parasiten sehr schnell und stark vermehren, siehe Beitrag: Koi und ihre Parasiten.
Wenn sie sich jedoch für eine "warme" Hälterung entscheiden, müßen Sie den Koi auch Futter mit mehr Nährwert anbieten, da ihr Stoffwechsel auch mehr Energie fordert. Was aber wieder zur Folge hat, das Sie auch einen entsprechend großen Filter brauchen werden. Bei der Bemessung des Filters, dürfen Sie jedoch nicht die Größe der Hälterung nehmen, sondern müßen sich an die Teichgröße halten, da Sie ja auch diese Fischmenge in der Innenhälterung haben werden und diese Anlage dadurch extrem Überbesetzt sein würde. Es werden auch wesentlich mehr Wasserwechsel erforderlich sein wie sie im Teich nötig gewesen sind. 

Bei vielen Koi-Haltern, die sich eine "Winterhälterung bauten, tauchen diese Ammonium-Probleme auf, vor allem bei der ersten Überwinterung. Immer stiegen die Ammoniumwerte auf einen sehr hohen Wert, der teilweise auch nicht sofort erkannt wurde und somit auch längere Zeit vorhanden war. Teilweise sterben Koi unmittelbar an dieser Wasserbelastung, teilweise nach der Verringerung des Wertes und einige erst Wochen und Monate später, je nach dem wellchem Streß sie ausgesetz sind. Ammonium/Ammoniak ist einer der "Haupt-Killer" von Koi.
In Zeiten der unkontrolliert steigenden Energiekosten, die immer weiter und weiter steigen werden, da keinerlei Interesse besteht etwas daran zu ändern, ist die "Kalte Überwinterung" in einer Innenhälterung die klügere Wahl und wird auch von Bonsai und Koi  Breit so empfohlen. Nicht das ich eine warme Innenhälterung verneine, kann ich nicht, da ich selber solche Innenhälterungen betreibe. Jede Hälterung hat seit 2006 eine eigene Heizung, die an der Zentralheizung unseres Wohnhauses hängen, um auf über 20°C Wassertemperatur zu kommen, große, sehr große Filteranlagen, die auch mit einer hohen Besatzdichte klar kommen und jede dieser Anlagen hat auch einen Frischwasser-Zulauf, der bei einem starken Neubesatz dafür sorgt das der Ammoniumwert nicht gefährlich wird. Wenn auch Sie diese Vorraussetzungen für eine warme Innenhälterung erfüllen können/wollen, spricht nichts gegen eine sollche Hälterung.
Ich bin ein Beführworter der Überwinterung von Koi in einer geschützten und kalten Hälterung, vor allem bei Koi-Haltern die keinen vernünftigen Koi-Teich haben und sich jedes Frühjahr über die Verluste von Koi durch lange und strenge Winter auslassen, währe es eine Möglichkeit diesem Risiko zu entgehen.
Auch der 14-16°C Temperatur-Bereich sollte gemieden werden, da es auch hier ebenfalls zu vielen Problemen kommen kann. Der Stoffwechsel der Koi beginnt zu arbeiten, kommt jedoch nicht "in die Gänge", ebenso die Filterbiologie, auch hier ist eher ein Stillstand bei der Vermehrung der Filterbakterien zu verzeichnen und auch die Leistung der Biologie ist auf "Sparflamme" und würde mit zu viel "Arbeit" (Ausscheidungen der Koi) überlastet werden.
Wieso ich mir hier so sicher bin? Ganz einfach, ich hatte solche Innenhälterungen in diesem Temperaturbereich, aber ich hatte auch Frischwasser für die Wasserwechsel zur Verfügung, das noch dazu einen niedrigen Ph-Wert hat, der dafür sorgt das eine höhere "Akzeptanz" von Ammonium-Werten bei den Koi vorhanden ist. Erst durch Ph-Werte über 7,5 werden auch schon mittlere Ammoniumwerte bereits schädlich für unsere Koi, während dieselben Werte bei einem Ph von 6,5 noch unbedenklich sind. Das natürlich das Nitrit nicht steigen darf ist auch bei mir unbedingt erforderlich. Ammonium und Nitrit, in hohen Mengen, ist für mich der "Super-Gau" der über einen Koi-Besatz hereinbrechen kann. Ich rate daher auch dazu, vor allem bei Neubesatz, in den ersten Wochen, diese beiden Werte, regelmäßig zu kontrollieren. Nitrit ist die 2. Stufe der Nitrifizierung und entsteht durch die Umwandlung von Ammonium in eben dieses Nitrit. Alle beiden Werte sollen auf keinen Fall über einen längeren Zeitraum vorhanden sein, nicht einmal in geringen "noch unbedenklichen" Konzentrationen.
Es gibt nur ein Wort dazu zu sagen, FOLGESCHÄDEN!

Wenn Sie die Innenhälterung auch als Quarantänestation verwenden möchten, was sich natürlich anbieten würde, um bei Neuzugängen "unsichtbare Mitbringsel" finden zu können, müßen Sie auch für eine Heizung sorgen, damit die Wassertemperatur für mindestens 4 Wochen auf über 20°C gehalten werden kann.
Viele "verborgene Probleme" brauchen nunmal eine bestimte Zeit oder Wassertemperatur,  um sich bei einer Vergesellschaftung mit einem Koi aus Ihrem Alt-Bestand (Testfisch) zu zeigen. 
Eine Quarantäne in der nur die NEUEN gehalten werden bringt keinerlei Gewissheit darüber wie Ihr Alt-Bestand auf die "Anhängsel" der NEUEN reagieren wird.
Wobei der "Bakterien- und/oder Parasitencoktail" noch die harmlosen "Mitbringsel" sind die ein NEUER haben kann.

Ich werde Ihnen in meinen Beiträgen immer nur Erfahrungen schildern, die ich entweder selber durchlebte oder bei Kunden sehe, um Ihnen die Möglichkeit zu bieten sich für oder gegen etwas zu entscheiden. 
Allwissend ist keiner, gerade bei der Koi-Haltung kommen immer wieder neue Erkenntnisse, die zu neuen Überlegungen zur Koi-Haltung führen können. Aber ich gehöhre zu dehnen, die alles Neue zuerst einmal prüfen, bevor ich es auf meine Koi "los lasse".

Seltsamer weiße hat sich bei Bonsai und Koi Breit seit 2006 nicht viel geändert, eigentlich gar nichts, in der Art und Weise meiner Koi-Haltung. Werder bei den Filter-Systemen, noch bei der Fütterung bin ich auf neuere "Produkte" umgestiegen.

Vieles was 2013 "unbedingt" zur Koi-Haltung nötig ist wird durch die steigenden Energiekosten dafür sorgen, das viele Koi-Halter wieder aufhöhren mit der Haltung dieser Teich-Fische. Obwohl die meisten dieser "Koi-Teiche" auch mit weniger Energie erfolgreich betrieben werden könten, sind die Umbau-Kosten auf ein Energiesparendes System wieder so hoch, das vielen die Lust an der Koi-Haltung vergeht.
Bei dem Wunsch nach einer Innenhälterung werde ich dem Interessenten natürlich beide Systeme, Warme- und Kalte-Hälterung aufzeigen, jedoch habe ich bisher nur die kalte Hälterung empfohlen. Im 2. Betriebsjahr ihrer Innenhälterungen haben mir bereits viele Kunden recht gegeben.
Im ersten Satz, dieses Beitrages über Innenhälterungen fehlt ein Wort, das ich jetzt, zum Schluss, einfüge.

"Mit einer "kalten" Innenhälterung habe ich im Winter keine Probleme mit den Koi."